Drucken

Ludwig Erhard (1897 - 1977)

Erster Wirtschaftsminister der damaligen Bundesrepublik Deutschland.

erhard

Der Name der Schule ist mehr als eine Bezeichnung: er ist nicht nur eine Leitlinie, an der man sich selbst messen sollte, er soll auch eine geistige Grundhaltung ausdrücken.

Ludwig Erhard war langjähriger Bundeswirtschaftsminister und später Bundeskanzler unseres Landes. Er beeinflusste entscheidend die Wirtschaftsgeschichte der Nachkriegsjahre. Seine liberale Wirtschafts- und Steuerpolitik, die er unter dem Leitgedanken einer "sozialen Marktwirtschaft" betrieb, ermöglichte eine hohe Eigenfinanzierung unternehmerischer Initiativen und schuf gleichzeitig die Voraussetzungen für ein ausgereiftes System sozialer Daseinsvorsorge breiter Bevölkerungsschichten. Man nannte ihn "Vater des Wirtschaftswunders".

Seine zukunftsweisende Zielsetzung, an die Stelle des Zwangs die Verantwortung, das Verantwortungsbewußtsein, die Leistung und den Leistungswillen zu setzen, führte nach Hunger- und Elendsjahren nach dem 2. Weltkrieg zum "deutschen Wirtschaftswunder". Dabei stand für ihn immer der Mensch, "dem Gottes Wille als Kompass für das irdische Leben die Gnade des Gewissens hat zuteil werden lassen", im Mittelpunkt seines Lebens und Wirkens. Freiheit in der sittlichen Bindung und in der Verantwortung vor Gott und den Menschen waren für Ludwig Erhard die unantastbaren Grundlagen seiner Politik.

Sein Kampf gegen Mechanismus und Dirigismus, sein mutiges und engagiertes Eintreten für die soziale Marktwirtschaft, seine kompromisslose Entschlossenheit, etwas gänzlich Neues zu schaffen, macht ihn zur Identifikationsperson.

Freiheit war für Ludwig Erhard "ein Ganzes und ein Unteilbares, ... politische Freiheit, wirtschaftliche und menschliche Freiheit eine komplexe Einheit, einen Teil herauszureißen, ohne nicht das Ganze zusammenstürzen zu lassen", war für ihn undenkbar. Diese Thesen erfahren 1989 mit dem Beginn des Zusammenbruchs der auf politischem und wirtschaftlichem Dirigismus basierenden Gesellschaftssysteme und der daraus folgenden deutschen Vereinigung ihre Rechtfertigung.