Nach über 35 Jahren an der Ludwig-Erhard-Schule (LES) trat Oberstudienrätin Martina Hartmann ihren wohlverdienten Ruhestand an. Wir werden sie vermissen!
Zum Ende des Schulhalbjahres verabschiedete sich Martina Hartmann im Januar 2022 von Schulleitung, Kollegium und Schülerschaft, um ihren Ruhestand anzutreten.
Frau Hartmann kam 1986 direkt nach ihrem Referendariat an die Ludwig-Erhard-Schule und unterrichtete fortan Wirtschaft und Politik im Beruflichen Gymnasium, in der Fachoberschule und der Berufsschule. Gemeinsam mit einem Kollegen hält sie mit über 35 Jahren an der Schule den derzeitigen Rekord an LES-Dienstjahren, so dass sie es augenzwinkernd hinnimmt, auch einmal als „LES-Urgestein“ bezeichnet zu werden.
Da aufgrund der aktuellen Infektionslage in Frankfurt lange nicht klar war, wie sie ihren Abschied wird begehen können, war Martina Hartmann sehr froh, dass es ihr dank eines durchdachten Hygienekonzeptes schlussendlich möglich war, sich in kleinem, feierlichen Rahmen von Kolleginnen und Kollegen zu verabschieden.
Über die ehrenvolle Aufgabe einige Worte im Rahmen der Verabschiedung des „LES-Urgesteins“ sprechen zu dürfen, freute sich der Schulleiter Bernhard Friedrich besonders. Bereits während des Studiums der Wirtschaftspädagogik hatten die beiden sich 1977 kennengelernt, aber wieder aus den Augen verloren, nur um Jahre später überraschend an der LES als Kollegen wieder aufeinander zu treffen.
In einer kurzen Rede ließ der Schulleiter Frau Hartmanns Werdegang an der LES noch einmal Revue passieren: An ihre Einstellung als Angestellte in Zeiten der „Lehrerschwemme“ mit einer Teilzeitstelle erinnerte er sie mithilfe der Stellenzuweisung des Schulamtes – auf dem knisternden Originalpapier der 80er Jahre. Angesichts Martina Hartmanns intensiver Auseinandersetzung mit Fragen der Mädchen- und Frauenbildung im Rahmen ihrer Diplomarbeit erschien es nur folgerichtig, dass sie lange Zeit als Frauenbeauftragte der Ludwig-Erhard-Schule tätig war. Seit 2008 war sie als Oberstudienrätin für die Fortbildung des Kollegiums verantwortlich. So war sie nicht nur ein engagiertes Mitglied der Steuergruppe der LES, sondern organisierte auch stets mit großem Erfolg den alljährlichen Pädagogischen Tag und unterstützte ihre Kolleginnen und Kollegen bei allen Fragen rund um die Lehrerbildung.
Im Namen des ganzen Kollegiums dankten die Personalratsmitglieder Simone Brand und Marten Ebelt Frau Hartmann für ihr Engagement und ihre Kollegialität in den vergangenen Jahren. Über die als Abschiedsgeschenk überreichte Museumsuferkarte freute sie sich sichtlich.
Zum Schluss übernahm die angehende Pensionärin noch einmal selbst das Wort: Sie berichtete den anwesenden Kolleginnen und Kollegen wie ungewöhnlich es in ihrer Jugend leider noch gewesen sei, als katholische Arbeitertochter vom Land eine höhere Schule zu besuchen und gar zu studieren. Nach ihrem Studium der Wirtschaftspädagogik in Frankfurt sei ihr die Zuweisung an die Ludwig-Erhard-Schule zunächst gar nicht so geheuer gewesen, da die kaufmännische Schule im Frankfurter Westen für sie nicht in gewohnter Manier mit dem Fahrrad erreichbar gewesen sei. Doch sie habe sich an der Schule, an der schon ihr Ehemann sein Referendariat absolviert hatte, schnell wohlgefühlt und eine schöne Zeit erlebt. Martina Hartmann betonte, welch „Spitzenkollegium mit tollen Menschen“ sie erleben konnte und hob hervor, wie viel Freude sie mit den Schülerinnen und Schülern gehabt hatte. Insbesondere ihr Einsatz im Beruflichen Gymnasium und die netten Auszubildenden ihrer Büroklassen werden ihr immer in guter Erinnerung bleiben – ebenso wie viele der Kolleginnen und Kollegen, die ihr im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen sind.
Die Schulgemeinde des LES wünscht Frau Hartmann einen guten Start in den wohlverdienten Ruhestand und sagt vielen Dank für mehr als 35 Jahre unermüdlichen Einsatz an der Ludwig-Erhard-Schule!